Die dunkle Orchidee

Das Orchideenhaus, ein Ort der organisierten Kriminalität; eine geheime Organisation voller Genies; eine Zentrale, in der Verbrechen geschmiedet werden, die sich scheinbar legal in das bürgerliche Leben eingliedern und für die hunderte von Personen arbeiten, wissend oder unwissend.
Niemals wäre der siebzehnjährigen Catrina der Gedanke gekommen, dass gerade sie im Visier dieser Organisation steht. Der Organisation, von deren Existenz sie bis vor wenigen Monaten nicht einmal wusste.
Doch was wollen ihre Entführer von ihr?
Welches Geheimnis hütet Sir Fortado, der geniale Kopf der Organisation?
Immer tiefer wird Catrina in die dunklen Geschehnisse hineingezogen und es zwängt sich stärker denn je eine Frage auf:
Was hat all dies mit der kreisrunden Brandwunde zu tun, die auf Catrinas Handgelenk prangt?
...
Catrina war entsetzt. Sie drehte sich blitzschnell um und wollte weglaufen, doch hinter ihr hatte sich ebenfalls ein junger Mann postiert. Er wirkte nicht so brutal wie der Riese, doch auch er strahlte etwas Gefährliches aus. Seine schönen Züge waren kalt und messerscharf, dabei umgab ihn eine unbehagliche Ruhe, die ihn noch unheimlicher wirken ließ als den kräftigen Riesen.
Der junge Mann betrachtete Catrina aus dunklen Augen, die ihr so sinnlich und hypnotisch erschienen, dass sie seinem Blick nicht entfliehen konnte. Auf einmal aber schreckte sie wieder auf. Der junge Mann sprach sie mit melodischer Stimme an, die so selbstsicher war, dass Catrina schauderte: "Ich nehme an, dass Sie uns freiwillig begleiten?"
Instinktiv wich die junge Frau einen Schritt zurück und nahm eine abwehrende Haltung ein. Sie war zwar von zierlicher Statur, doch sie meinte, sich selbst verteidigen zu können.
Der Mann ihr gegenüber aber lächelte spöttisch: "Dann also nicht."
Er gab dem Riesen einen Wink. Dieser richtete den Revolver auf die Frau vor sich und feuerte aus diesem einen Betäubungspfeil ab, der sich in Catrinas Haut bohrte. Sie hatte keine Zeit, Schmerzen zu empfinden. Sofort spürte sie eine unnatürliche Kälte in ihrem Körper, dann wurde ihr schwarz vor Augen.
Ayco fing die Fremde auf. Noch immer lag ihm ein spöttisches Lächeln auf den Lippen, als er ihren Körper auf seiner Schulter positionierte. Wie konnte das zierliche Mädchen nur denken, sich gegen zwei ausgewachsene Männer, die sich bestens auf das Morden verstanden, verteidigen zu können?
...
Die dunkle Orchidee
Machtwort-Verlag
ISBN: 978-3-86761-023-0